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1. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 42

1908 -
— 42 — Blüte erlebte. Leider ordnete er eine Verfolgung der Christen an, denn ihre Weigerung, an den Opfern für Kaiser und Reich sich zu beteiligen, hielt er 117 für ein Zeichen aufrührerischer Gesinnung. Er starb 117. Dioeletiauus war der Wiederhersteller des Reichs, deuu auf die Blütezeit war eine Zeit der größten Verwirrung und des Niedergangs gefolgt. Er war ein Mann niederer Geburt, der aus Dalmatien stammte, und hatte, wie einst Marius, im Heeresdienst von unten aufsteigend die höchsten Stellen erstiegen. Als ein junger Kaiser durch seinen Feldobersten ermordet worden war, stieß Diocletian den Mörder nieder, woraus ihn das Heer zum Imperator ausrief. Nachdem er das ganze Reich unter feine Botmäßigkeit gebracht hatte, teilte er das gewaltige Reich in vier große Verwaltungsbezirke, an deren Spitze er tüchtige Feldherren als Mitregenten stellte; dadurch wurde nicht nur im Innern der Friede gesichert, sondern anch den äußeren Feinden Halt geboten. Er verwandelte die Regierung in eine unumschränkte Monarchie, indem er den Kaiser als unmittelbaren Stellvertreter der Götter bezeichnete und die Bürger zu willenlosen Untertanen herab-drückte. Die letzte große Christenverfolgung wurde von ihm angeordnet. Nach 305 mehr als zwanzigjähriger Regierung zog er sich (305) als Privatmann in den großartigen Palast zurück, den er sich in seiner Heimat erbaut hatte. Als bald darauf Zwist zwischen den Mitkaisern ausbrach, weigerte er sich einzugreifen, „denn", sagte er, „die Kohlköpfe, die ich mir hier mit eigener Hand erbaue, find mir wichtiger als die Streitfragen des Reiches." Er erfuhr aber von denen, die er in die Höhe gehoben, fo viel Undank und Beleidigungen, daß er nach einigen Jahren freiwillig seinem Leben ein Ende gemacht haben soll. Constantlnus, dessen Vater zu den Mitkaisern des Dioeletiauus gehört hatte, zeichnete sich zuerst in Britannien und Gallien durch glückliche Kriegstaten aus. Bald aber ward er Herr des ganzen Abendlandes durch einen Sieg, den er unweit von Rom davontrug. Er verdankte ihn hauptsächlich den christlichen Kriegern, die in seinem Heere dienten und unter einem Banner einherzogen, das ein Kreuz mit der Inschrift „hoc signo vinces“ (d. i. in diesem Zeichen wirst du siegen) führte. Nunmehr trat Constantinus offen als Beschützer des Christentums ans, dem er staatliche Anerkennung und Unterstützung gewährte, und als er nach siegreichem Kriege Alleinherr des ganzen Römerreichs geworden war, half er der christlichen Kirche zum Siege über das Heidentum. Er felbst war nicht Christ und führte einen durchaus nicht christlichen Lebenswandel, aber die großen Vorteile und Vorrechte, die er der Kirche zuwandte, gaben ihm so viel Ansehn, daß er zur Schlichtung von Lehrstreitigkeiten die große Kirchenversammlung zu Nicaa 325 (325) einberufen und leiten konnte. Den Sitz der Regierung verlegte er von Rom nach Byzanz, das damals den Namen Konstantinopel erhielt. Nachdem er noch auf dem Totenbett die Taufe empfangen hatte, starb Con-337 stautimis im Jahre 337.

2. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 43

1908 -
— 43 — Theodo sius, ein spanischer Feldherr, wurde mit dem Purpur bekleidet, als die Goten den Römern eine vernichtende Niederlage beigebracht hatten, in der auch der römische Kaiser umgekommen war. Bald hatte er im Osten Frieden und Ordnung wiederhergestellt, und schließlich gelang es ihm auch, den Westen sich zu unterwerfen; aber nur ein Jahr sollte er sich der Alleinherrschaft über das ganze Reich erfreuen, und iu der Überzeugung, daß die Regierung desselben für einen einzigen Herrscher eine zu schwierige Aufgabe sei, teilte er das Reich auf seinem Totenbette (395) unter seine Söhne 395 Honorius und Arkadius. Seitdem zerfiel das Reich in Westrom und Ostrom. In beiben Reichen herrschten noch sechzig Jahre lang die Nachkommen des Theobosins, dann folgten nnbere Kaiser, die durch das Heer ober durch hohe Beamte eingesetzt, aber meist auch balb luieber abgesetzt würden. Bei der Absetzung des jungen Kaisers Romulns August ul us (476) durch den germanischen Heerführer Odoaker verzichtete dieser auf 476 die Wahl eines neuen Kaisers, und so fand das Weströmische Reich ein rühmloses Ende. Das Oströmische Reich dagegen hat noch tausend Jahre bestanden und wurde erst durch die Türken vernichtet (1453).

3. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 61

1908 -
— 61 — zwischen Römern und Westgoten die Folge gewesen, aber der kraftvolle Kaiser Theodösins (s. röm. Geschichte Xviii) hatte diese gezwungen, Ruhe zu halten und ihm Heeresfolge zu leisten. Sosort aber nach seinem Tode (395) empörten sich die Westgoten auss neue; sie erhoben zu ihrem Könige den noch jungen, aber schon friegs-erprobten Alarich, der aus dem Königsgeschlecht der Balten (d. i. der Kühnen) stammte, verließen ihre Wohnsitze und zogen, ohne Widerstand zu staden, durch ganz Griechenland. An den wichtigsten statten einer alten, herrlichen Kultur schalteten und walteten blondlockige Barbaren; in Athen schlug Alarich seine Wohnung im Parthenon aus. Eudlich aber erlahmte sein stürmischer Siegeszug. Stilicho, der Oberseidherr des Weströmischen Reiches, selbst ein Germane, eilte dem machtlosen Ostrom zu Hilse und zwang Alarich zu einem Vertrage; die von ihnen begehrten neuen Wohnsitze erhielten die Westgoten in Jllyrikum, östlich vom Adriatischen Meere. Bald aber brach auch hier wieder ihre Unzufriedenheit hervor, und der mißgünstige Hos von Konstantinopel benutzte diese, um dem verhaßten Westrom Schwierigkeiten zu bereiten und die westgotische Gefahr aus das Schwesterreich abzulenken. Diefes aber besaß in Stilicho einen unermüdlichen, kriegskundigen Verteidiger. In zwei großen Schlachten gelang es ihm, Alarich zu besiegen und die Goten, die schon tief in Norditalien eingedrungen waren, wieder nach Jllyrikum zurückzutreiben. Aber bald darauf ließ der untüchtige Kaiser Honorius (f. röm. Geschichte Xviii) den trefflichen Stilicho unter der Anklage des Verrats hinrichten, und nunmehr fand Alarich keinen Gegner, als er fein Volk von neuem nach Italien führte. Während sich der Kaiser in dem festen Ravenna versteckte, ging der unwiderstehliche Zug der Goten gerade ans Rom los. Als ihn eine römische Gesandtschaft durch den Hinweis auf die große Bewohnerzahl einschüchtern wollte, sagte Alarich hohnlachend: „Je dichter das Gras, desto leichter das Mähen." Daraus verlangte er eine ungeheure Summe, durch welche sich Rom von der Plünderung loskaufen solle, und als die Gesandten ihn verzweislungsvoll fragten, was er ihnen denn übriglassen wolle, antwortete er hart: „Eure Seelen." Diesmal konnte sich noch Rom loskaufen, aber zweimal noch erschien Alarich vor seinen Toren, und das zweite Mal eroberte er die Stadt durch einen nächtlichen Sturm. Drei Tage laug ließ er sie plündern, und nun erlitt die stolze Herrin der Welt dasselbe Schicksal, das sie selbst so vielen blühenden Städten bereitet hatte. Sie ward sogar noch glimpflich behandelt, da die Goten mildherzig und ihre rauhen Sitten bereits durch das Christentum beeinflußt waren; denn sie waren Christen, wenn auch Anhänger des Arianismus, einer Sehre, die von dem Konzil zu Nieäa (s. röm. Geschichte Xviii) als Ketzerei verdammt worden war. Ein Jahr nach der Einnahme Roms ging die Heldenlausbahn Alarichs jäh zu Ende. Er hatte seine Westgoten, die auch in Italien keine bleibende

4. Von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 78

1909 - : Schöningh
78 Iii. Das deutsch-römische Reich im Bunde mit der Kirche. selbständig, ohne sich viel an den vom Papste bestellten Führer, Adhemar von Puy, zu stören. Der griechische Kaiser Alexios I. entschied sich, die Kreuzfahrt mit guter Miene zu unterstützen; doch verpflichtete er die meisten Fürsten zum Lehnseide und suchte so die ordnende und erhaltende Grundlage der abendländischen Staaten für sein oströmifches Reich dienstbar zu machen. Nicäa, Doryläum, Edessa, Antiochia und Jerusalem bilden die Höhepunkte, und das Königreich Jerusalem, das nach dem Tode des „Schützers des heiligen Grabes" sich als weltliches Königreich konstituierte und außer dem Kronlande Jerusalem die Grafschaft Edessa, das Fürstentum Antiochien, die Grafschaft Tripolis und das Fürstentum Tiberias umfaßte, ist das Ergebnis dieser ersten Kreuzfahrt. Der Islam war in Vorderasien unterlegen; er hatte sein wichtiges Zentrum, Jerusalem, verloren, und seine bedeutendsten Streitkräfte (die seldschukischen Türken und die Ägypter) waren vorläufig zur Waffenruhe gezwungen. Der dem ersten folgende Kreuzzug von 1101 war von geringer Bedeutung; feine Scharen wurden in Kleinasien aufgerieben, und diese Erfolge gaben dem Islam neuen Mut, feine verlorenen Gebiete zurückzugewinnen. König Balduin I. und Balduin Ii. befestigten das Königreich Jerusalem, konnten es aber nicht hindern, daß Edessa 1144 verloren ging. Edessas Fall veranlaßte den zweiten Kreuzzug (1147). Papst Eugen Ii. gewann zunächst den französischen König Ludwig Vii. und mit Hilfe des einflußreichen Bernard von Clairvaux auch den deutschen König Konrad Iii. für seinen Plan. Deutsche und Franzosen zogen nacheinander das Donautal abwärts bis Konstantinopel.^ Das deutsche Heer wurde in Kleinasien von den Seldfchuken größtenteils vernichtet, und feine Reste vereinigten sich mit dem nachkommenden französischen Zuge. Damaskus wurde vergeblich belagert, das Unternehmen zweier großer Nationen gegen die Seldfchuken war völlig ergebnislos verlaufen. Durch die Niederlage des Christenheeres am Berge Hattin (1187) fiel Jerusalem in die Hände Saladins, des gefürchtetften Gegners der Christenheit im Morgenlande. Das Königreich Jerusalem bestand nicht mehr. Der Islam lebte unter Saladin (1169/93) zu ungeahnter Macht wieder auf. Der Fall Jerusalems bildete den Anlaß zum Kreuzzuge von 1189/92. Während die beiden ersten Hauptzüge Veranstaltungen der Kirche waren, übernahm hier die weltliche Gewalt von vornherein die Führung: er ist ein rein ritterliches Unternehmen, 1 Vgl. Giesebrecht, Der Aufbruch zum zweiten Kreuzzuge. Dürrsdeutsche Bibl. Bd. Xiii B Nr. 18.

5. Von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 79

1909 - : Schöningh
§ 7a. Die Kreuzzüge und ihr Einfluß aus die mittelalterliche Kultur. 79 dessen Leitung in Deutschland naturgemäß das Haupt der Ritterschaft, der Kaiser, übernahm. Nach dem „Reichstag Christi" in Mainz (1188) zog das deutsche Heer, an seiner Spitze der Kaiser Barbarossa, donan-abwärts. Jeder Teilnehmer mußte ein Pferd und die Barmittel zum Unterhalt sür zwei Jahre besitzen. Nachdem der Widerstand des griechischen Kaisers beseitigt war, zog das Heer hinüber nach Kleinasien, um nach der Erstürmung von Jkonium seinen Weg nach Süden fortzusetzen. In den Fluten des Saleph aber endete Friedrich Rotbart sein kühnes Ritterleben. Mit Entschlossenheit übernahm Friedrich von Schwaben die Führung des Heeres und schickte sich zur Belagerung von Akkon an. Doch die Seuche riß ihn dahin. Leopold von Österreich übernahm seine Stelle und vereinigte sich mit Richard Löwenherz von England und Philipp August von Frankreich, die inzwischen auch mit Kreuzheeren angekommen waren. Akkon mußte kapitulieren (1191). Schwere Beleidigungen, die ihm der englische König zufügte, veranlaßten Leopold, mit den Deutschen abzuziehen, und als auch Philipp August in Unfrieden mit dem englischen Könige seinen Rückzug angetreten hatte, schloß letzterer (1192) mit Saladin Frieden: den Christen wurde die Küste von Thrus bis Jaffa zugestanden; Jerusalem blieb in der Gewalt Saladins; die Kreuzfahrer durften in kleinen Trupps die heiligen Stätten besuchen. Dann zog auch Richard ab. (Siehe unten Heinrich Vi.) Der Erfolg des Kreuzzuges war gering. Mit ihm waren die gemeinschaftlichen Züge des christlichen Abendlandes dahin; die folgenden Kreuzfahrten find nationale Unternehmungen. Der Kreuzzugsplan Heinrichs Vi. entsprang seiner Idee zur Begründung eines Weltreichs. (Siehe unten Heinrich Vi.) Wenn er auch selbst nicht zur Ausführung feines großartig angelegten Planes kam, fo erreichte doch ein deutsches Kreuzheer — es zog 1197 von Apulien aus —, daß ein einheitliches Küstengebiet von Antiochia bis gegen Jaffa mit neuen militärischen Stellungen den Christen gesichert wurde. Auch wurde auf diesem Zuge das deutsche Spital, das vor Akkon begründet worden, mit reichen Gütern ausgestattet und so der deutsche Ritterorden begründet, der den italienischen Johannitern (begründet 1113) und den französischen Templern (begründet 1128) als gleichbedeutend zur Seite trat. Der Kreuzzug von 1204, den Papst Jnnoeenz Iii. ins Leben gerufen hatte, nahm anfangs Ägypten zum Ziele, richtete sich dann aber gegen das griechische Reich und begründete hier auf den Trümmern des oströmifchen Reiches das sogenannte lateinische Kaisertum, das 1261 fein frühes Ende fand, und dem dann die griechische Restauration zu Konstantinopel folgte.

6. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 57

1898 - : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Friedrick I. Barbarossa, 3. Krcuzzug. 57 seine Hausgüter Braunschweig und Lüneburgs zurück, mußte aber aus drei Jahre das Reich verlassen; er begab sich zu seinem Schwiegervater, dem König Heinrich Ii. von England. Friedrich auf der Höhe seiner Macht. Mit den Lombarden schloß der König im Jahre 1183 zu Konstanz2) einen festen Frieden: ns3 die Städte erkannten die kaiserliche Oberhoheit an und zahlten eine feste Abgabe, dagegen blieben sie im Besitze der Regalien und erhielten das Recht der freien Wahl städtischer Beamten, jedoch wieder mit dem Vorbehalt der kaiserlichen Bestätigung. Nachdem Friedrich aus dem glänzenden Reichstage zu Mainz, der den Höhepunkt feines Ansehens bezeichnet, seinen Söhnen Heinrich und Friedrich den Ritterschlag erteilt hatte, regierte er das Reich in Frieden. Die so lange erstrebte Herrschaft in Italien und die Minderung der päpstlichen Macht glaubte er auf seinem sechsten, friedlichen Römerzuge erlangt zu haben, als er seinen ältesten Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin von Sicilien und Unteritalien, vermählte. Den Päpsten wurde dadurch der Rückhalt an den Normannen genommen und die Vereinigung des Normannenreiches mit dem Reichsgebiete vorbereitet. Sein thaten* reiches Leben beschloß der Kaiser aus dem dritten Kreuzzuge. 2. Ter dritte Kreuzzug 1189 — 1192. ns9 Im Jahre 1187 hatte Saladin, der Sultan von Syrien und ns? Ägypten, Jerusalem erobert und den Christen Palästina bis auf einige Küstenstädte abgenommen. Aus die Nachricht hiervon nahmen die drei ersten Fürsten der abendländischen Christenheit das Kreuz: der Kaiser Friedrich und die Könige Philipp Ii. August von Frankreich und Richard Löwenherz von England. Das deutsche, trefflich ausgerüstete, Heer zog die Donau hinab durch Ungarn nach Konstantinopel. Nur durch Gewalt erzwang sich Friedrich den Durchzug durch Thraeien und die Überfahrt nach Kleinasien. Bei Jkonium^) schlug er ein sarazenisches Heer und bahnte sich durch diesen Sieg den weiteren Weg durch Kleinasien. In Cilicien4) aber ertrank der greife Kaiser im Flusse Sale ph (Kalikadnus)5). Nach dem Tode des Kaisers kehrte ein großer Teil des deutschen Heeres nach Hause zurück, den Rest führte des Kaisers zweiter Sohn 1) Braunschweig liegt an der Oker, Lüneburg an der Ilmenau. 2) Konstanz liegt am Bodensee. 3) Jkoninm ist im mittlern Kleinasien gelegen, auf der Straße von Konstantinopel nach Tarsus. 4) Cilicien ist die südöstlichste Landschaft Kleinasiens. 5) Die schöne Sage, nach welcher der Kaiser Friedrich mit seinen Helden verzaubert in der Tiefe des Knsshäusers sitzt und einst wieder auferstehen wird, um das Reich in seiner alten Herrlichkeit wiederherzustellen, bezieht sich nicht nur aus Friedrich Barbarossa, sondern ganz besonders ans seinen Enkel Kaiser Friedrich Ii.

7. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 14

1898 - : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
14 Erster Zeitraum. Bon den ältesten Zeiten bis zur Bildung des Deutschen Reiches 843. 375 Jui Jahre 375 brachen die wilden Hunnen, ein Reitervolk mongolischer Herkunft, durch das Völkerthor zwischen dem Uralgebirae und Kaspischen toee in Europa ein, bezwängen die Alanen an der Wolga und warfen sich auf die Ostgoten. In mehreren Schlachten besiegt, stürzte sich der hochbetagte Ostgotenkönig Hermanarich verzweifelnd in sein Schwert. Nach der Unterwerfung der Ostgoten durch die Hunnen suchten die Westgoten, teilweise bereits zum Christentums bekehrt1), bei den Oströmern Schutz und Land. Gegen Stellung von Geiseln und das Versprechen, die Waffen abzuliefern, erhielten sie daher von dem römischen Kaiser Valens im Süden von der untern Donau Wohnsitze angewiesen. ^ Aber die Bedrückungen der römischen Beamten und Mangel an Lebensmitteln brachten )te zur Empörung; sie brachen verheerend in Thränen ein und schlugen den Kaiser Valens bei Adrianopel 378 im Jahre 378; der Kaiser selbst wurde in der Schlacht verwundet und verbrannte in einer Hütte. Die Westgoten streiften darauf bis unter die Mauern von Konstantinopel. Erst Valens' Nachfolger 395 Theodosius der Große, 379—395, schloß mit ihnen Frieden. Als Verbündete des Reiches (foederati) empfingen sie an der untern Donau Land zur Ansiedelung, blieben unter ihren eigenen Fürsten und Gesetzen und erhielten Jahrgelder sür die Wacht an der Donau. Theodosius, der letzte Kaiser, welcher das gesamte römische Reich vereinigte, teilte dasselbe in der Weise unter seine Söhne, daß Arcadius den Osten, Honorius den Westen erhielt. Letzterem stand als leitender Minister der Vandale Stilicho zur Seite. 2. «tilicho Mil) Alarich. Tie Entstehung des Westgotenreiches. Die Teilung des Reiches und die Uneinigkeit der leitenden Staatsmänner gedachte Alarich, den die Westgoten zu ihrem alleinigen Könige erhoben hatten, zu benutzen, um seinem Volke eine selbständigere Stellung im Römerreiche zu geben. Da Arcadius die Verträge, die sein Vater mit den Westgoten geschlossen hatte, nicht hielt, so verheerte Alarich mit seinen Scharen die griechische Halbinsel bis in den Peloponnes hinein, mußte aber, da Stilicho dem oströmisdjen Reiche zu Hilfe kam, unter großen Gefahren seinen Rückzug antreten. Die Westgoten erhielten nun als Verbündete des Ostreiches Wohnsitze in Jllyrien. Von hier aus brach Alarich einige Jahre daraus durch die östlichen Alpenpässe in Italien ein. Stilicho warf ihn zwar zurück, sah sich jedoch genötigt, zum Schutze Italiens die Legionen vom Rhein und aus Britannien heranzuziehen. Diese Entblößung der Grenzen I) Damals lebte ihr Bischof Ulfila, der die Bibel ins Gotische übersetzt hat.

8. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 52

1898 - : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
52 Dritter Zeitraum.' Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. allgemeiner Begeisterung aufgenommen, und Unzählige bezeichneten sich unter dem Ruse „Gott will es" mit dem Kreuze, dem Zeichen der Teilnahme an dem Zuge. Die meisten trieb religiöse Begeisterung in den Kampf, viele Fürsten auch die Hoffnung, im Morgenlanbe neue Reiche gewinnen zu können. Der erste Kreuzzug. Bevor die Fürsten mit den Rüstungen zum Zuge fertig waren, machten sich untergeorbnete Scharen schlecht bewaffneter Leute unter Führung des Eremiten Peter von Amiens und anberer nach Konstantinopel auf den Weg, kamen aber größtenteils infolge eigener Zügellosigkeit und mangelnbet Verpflegung um; der Rest würde bis auf wenige, zu benen Peter von Amiens gehörte, von den Türken in Kleinasien niebergemacht. Im Frühjahr 1096 brach das große Kreuzheer, gegen 300000 Menschen, aus und zog auf verschobenen Wegen nach Konstantinopel. An feiner Spitze ftanb der päpstliche Legat (Bevollmächtigte), der Bischof Abhemat von Putj1); die hervorragenden weltlichen Fürsten waren ©ottfrieb von Bouillon und fein Brubet Balbuin, Robert von Flanbern, Robert von der Normanbie, Raimunb von Toulouse, Boemunb von Tarent, ein Sohn, und Tankreb, ein Schwestersohn Robert Guiskarbs. Die Griechen setzten die Kreuzfahrer nach Kleinasien über. Nach längerer Belagerung fiel Nicäa, das sich den Griechen, nicht den Kreuzfahrern, ergab. Immer weiter sübostwärts nach Kleinasien ziehenb, schlug das Kreuzheer die Türken bei Doryläum^) und gelangte enblich nach Syrien. Währenb Balbuin die Stadt Ebessa am obern Euphrat in Besitz nahm und sich hier eine Herrschaft grünbete, belagerte das Hauptheer Antiochia am Orentes. Diese starke Festung fiel nach längerer Belagerung und würde dem Normannen Boemunb übergeben, dem man vornehmlich die Einnahme der Stadt zu verbanden hatte. Nur noch 20000 Mann stark war das Kreuzheer, als es vor Jerusalem anlangte. Die heilige Stadt würde nach sechswöchentlicher 1099 Belagerung und zweitägiger Berennung am 15. Juli 1099 unter furchtbarem Blutvergießen erstürmt. Die Herrschaft über Jerusalem erhielt Gottfrieb von Bouillon, der sich Beschützer des heiligen Grabes nannte. Erst seine Nachfolger, beren erster sein Bruder Balbuin würde, führten den Titel Könige von Jerusalem. Die Fürsten von Ebessa, von Antiochia und mtbere würden Vasallen der Könige von Jerusalem. So würde mitten unter den Mohammebctnern ein christliches Reich nach abenblänbischem Muster gegrünbet; boch konnte sich das selbe unter den Angriffen der Türken und Araber nur durch fortbauernben Zuzug aus dem Abenblanbe behaupten. Insbesondre machten sich die geistlichen Ritterorben 1) Puy liegt an der obern Loire, nahe ihrer Quelle. 2) Nicäa liegt südöstlich von der Propontis, weiter südöstlich Doryläum.

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 27

1892 - : Aschendorff
1796-1797 1797 1791 1792 1793 1794 1795 1798-1799 1798 1798 1799 1799-1801 1798 3) Siege Donapartes in Oberitalirn bei Lodi, Arcole und Rivoli; Einnahme Mantuas. — Vordringen nach Österreich. — Aufstände im Benetianischen und in Tirol. 4) Friedensverhandlungen zu Leoben. 5) Friede nt Campo Formis: Österreich tritt Belgien an die französische Republik ab, Mailand und Mantna an die cisalpinische Republik, erhält dafür das Gebiet der (von Bonaparte gestürzten, Republik Benedig. — Erfolgloser Kongreß p Kastatt. 2. Polens Untergang. 1) Neue Verfassung: Erbmonarchie, Abschaffung des liberum veto. — Die dagegen gebildete Konföderation von Tar-gowicz ruft Katharina 11. um Schutz an. 2) Kosciuszkos erfolgloser Widerstand gegen Rußland. 3) Zweite Teilung Polens. Preußen erhält Südpreußen (das jetzige Posen) nebst Danzig und Thorn- Rußland die Hälfte von Litauen. 4) Erhebung ganz Polens (einschl. der Konföderation von Targowicz) unter Madalinski und Kosciuszko gegen die Russen und Preußen. 5) Snwaro>vs Sieg bei Maciejowice über Kosciuszko. — Einnahme Pragas und Warschaus. 6) Dritte Teilung Polens. Österreich erhält das Land zwischen Weichsel und Bug (West- oder Reu-Galizien) mit Krakau; Preußen das Land zwischen Riemen und Weichsel mit Warschau- Rußland altes Land östlich vom Riemen und Bug. 3. Bonapartes ägyptischer Feldzng. 1) Veranlassung: Absicht Bonapartes, die Machtquelle des (selbst unangreifbaren) Englands zu vernichten. — Führer Bon aparte, Kleber, Mnra t. 2) Bonapartes Lieg bei den Pyramiden über die Manie tuten. — Einnahme Kairos. 3) Vernichtung der franz. Flotte bei Abnkir durch Nelson. 4) Bonapartes Zug nach Syrien gegen die anrückenden 1 Türken; vergebliche Belagerung Acres. — Der von den Lürken eingeschlossene Kleber voit Bonaparte befreit. 5) Bonapartes heimliche Rückkehr nach Paris (ohne Heer). 6) Klebers Sieg bei Heliopolis; Tod durch Meuchelmord. — Das Heer wird uach Räumung Ägyptens auf englischen Schissen nach Frankreich gebracht. 4. Der Krieg der zweiten Koalition. 1) Veranlassung: Errichtung der römischen und der helvetischen Republik (Pius Vi. stirbt in Frankreich).

10. Das Altertum - S. 24

1894 - : Buchner
24 erhalten mit der Inschrift in dreisprachiger Keilschrift: Ich bin König Cyrus, der Achmenide." 2. Des Cyrus Sohn Kam b Ys es (529522) eroberte durch den Sieg bei Pelusium gypten (525). Nach der Eroberung von Memphis wurde Psammetich, der letzte einheimische König Altgyptens, nach Susa geschickt, Kambyses lie sich als Pharao ausrufen und opferte den gyptischen Gttern. Trotzdem empfanden die gypter die persische Herrschaft als eine drckende Fremdherrschast und erhoben sich wiederholt (bis 3 Ein Zug gegen die thiopen fhrte zwar zur Eroberung des Landes Mero (Nnbien), doch erlitt das Heer des Kambyses auf dem Rckzug schwere Verluste durch Mangel an Lebensmitteln. Ebenso erlag die Heeresabteilung, welche er gegen die Oase Siwah (das Heiligtum des Juppiter Ammon") schickte, der Natur der Wste, indem es von einem Sandsturm verschttet wurde. Endlich scheiterte ein Versuch, die persische Herrschaft auf Karthago auszudehnen, an der Weigerung der Phnicier, ihre Flotte zur Unterwerfung der Stammesgenossen herzugeben (*Herodot: nag 6 (rcv Uegomv) vccvrixog aroxog % rv Qoivixcov r^rrjro; s. S. 14). Kambyses verlie gypten auf die Nachricht von einer Erhebung des Magiers Gaumta, der sich fr den lngst beseitigten Bruder des Kambyses, Smerdis, ausgab. Pfeudofmerdis wurde von den Groen des Reiches bald aus dem Wege geschafft, Kambyses aber kam unterwegs in Syrien durch eine Verwundung, die er sich selbst (wohl durch Unvorsichtigkeit) beigebracht hatte, ums Leben. 3. Darius (521 485). Da Kambyses kinderlos gestorben war, folgte aus einer 97e6enttntr^ef Achmenidenhanses Darius, des Hystaspes Sohn. Er befestigte, erweiterte und ordnete das persische Weltreich. a) Er unterdrckte die Aufstnde in den Provinzen, namentlich in Medien und Babylonien. Auf einer erhaltenen Inschrift rhmt sich Darius: Als die Lnder mir aufrhrerisch waren, habe ich 19 Schlachten geliefert und 9 Könige gefangen. Durch die Gnade des Gottes Ormuzd habe ich alles vollendet." b) Er unternahm Eroberungszge 1. gegen die Inder um 515 (Eroberung des Pendschab oder Fnfstrmelandes; Erforschung des Mkdeltas; vgl. Herod. Iv, 44); 2. gegen die Scythen um 510 (Unterwerfung der Griechenstdte in Thracien; bergang der den Jster in der Nhe des Deltas; Histius und Miltiades an der Brcke; Rckzug der Scythen in die Steppen, auf dem Heimweg Unterwerfung Macedoniens); 3. gegen die Griechen, 493 und 490. Das Reich des Marius war die grte aus dem Orient stammende Herrschaft in der alten Zeit, wie das Reich Solimans zu Beginn der neueren Zeit. Die persische Herrschaft war zunchst auf die Waffen gegrndet. Die Perser waren namentlich stark durch ihre Reiter und Bogenschtzen. Aber schon bezeichnet am
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